Grafiken gestalten im Netz – Teil 3: Infografiken erstellen mit Easel.ly


Nach den Beiträgen zu Cacoo und Piktochart will ich im dritten Beitrag der Artikelreihe das Tool Easel.ly vorstellen. Wie schon Piktochart dient auch Easel.ly dazu, Infografiken zu erstellen. Das Tool wird nur in der englischen Sprachversion angeboten. Die Verwendung des Tools ist kostenlos und befindet sich in der Beta-Phase, eine kostenpflichtige Version gibt es derzeit nicht. Die Anmeldung ist denkbar einfach, Mailadresse, Benutzername und Passwort reichen aus. Geht man danach in den eigenen Account, wird einem das Dashboard dort vielleicht bekannt vorkommen. Es handelt sich um das stark abgespeckte Dashboard von WordPress, indem man eigene Daten vervollständigen oder das Passwort ändern kann.

Easel.ly bietet 15 vorgefertigte Themes an, die man zur Erstellung seiner Infografik verwenden kann. Die eigene Infografik startet man nicht vom Dashboard aus. Vielmehr reicht ein Klick auf „Get started“, um zu beginnen. Man erhält dabei eine Arbeitsfläche, auf der sich einige Kurzhinweise finden, die den Einstieg erleichtern sollen. Diese müssen gelöscht werden, will man mit einer leeren Arbeitsfläche starten (Befehl „clear“ am oberen Bildschirmrand. Klickt man auf dem Startbildschirm auf eine der im unteren Bildschirmbereich eingeblendeten Infografiken, können auch diese als Ausgangspunkt der neuen Infografik gewählt werden. Auch hier liefert „Start fresh“ keine leere Arbeitsfläche, sondern einen Startpunkt mit Hinweisen, die gelöscht werden müssen.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Befindet man sich auf der Arbeitsfläche, ist es über die Schaltfläche Vhemes möglich zu einem beliebigen Theme zu wechseln. Wählt man ein vorhandenes Element an, wird automatisch eine passende Menüleiste eingeblendet. Hat man kein Element ausgewählt, kann man über die Schaltflächen in der weißen Menüleiste Objekte, Formen oder Text einfügen.

Hauptmenü bei Easel.ly

Einige Vor- und vor allem Nachteile werden schnell klar, wenn man mit einem vorgegebenen Theme startet. Schon beim Eingeben eines neuen Titels wird man feststellen, dass es nicht möglich ist Text innerhalb eines Textkastens unterschiedlich zu formatieren. Somit wird für jede unterschiedliche Textformatierung ein eigener Textkasten benötigt. Zur Textformatierung stehen ansehnliche 19 verschiedene Schriftarten zur Verfügung. Allerdings gibt es keine freie Farbwahl, sondern man ist eingeschränkt auf 36 vorgegebene Farben.

Textmenü bei Easel.ly

Einschränkungen gibt es auch bei den Objekten, die für die Infografik verwendet werden können. Beginnt man mit einem vorgegebenen Theme, wird man bald feststellen, dass nicht alle Elemente, die man dort findet auch in den Objekten zu finden sind, die eingefügt werden können. Außerdem gibt es außer einer Größenanpassung so gut wie keine Möglichkeit, die Objekte zu bearbeiten. Bei einigen Objekten ist nicht einmal eine Farbänderung möglich. Bei allen Objekten wird aber die Funktion Transparenz angeboten. Durch die Pfeile kann die Position der Objekte nach vorne oder hinten verlagert werden. Ungewohnt ist auch das Symbol zum Kopieren eines Objekts. Diese Funktion verbirgt sich hinter der Schaltfläche mit den beiden Kreisen und dem Pfeil.

Objektmenü bei Easel.ly

Beim Hinzufügen der Objekte stellt man sich schnell die Frage, nach welchen Kriterien diese ausgewählt worden sind. So stehen z.B. 17 verschiedene Tiere zur Verfügung (darunter auch ein Gorilla und ein Kamel), aber lediglich 12 verschiedene Banner. Darüber hinaus lassen sich die Tiere farblich anpassen, die Banner allerdings nicht. Da ist es von Vorteil, dass es möglich ist, eigenes Bildmaterial hinzuzufügen.

Neben Objekten und Text können verschiedene Backgrounds eingefügt werden. Außerdem wird eine Reihe von Formen angeboten, darunter einige Pfeile. Diese finden sich nicht unter Objekte, sondern hinter der Schaltfläche shapes. Nach der Möglichkeit, Diagramme zu erstellen, sucht man vergeblich. Diese können nur über vorgefertigte Bilddateien eingebunden werden. Eine Funktion, die weder Cacoo noch Piktochart anbieten, ist das grid, das mit einer winzigen Schaltfläche im Hauptmenü hinzugeschaltet werden kann. Mit dem Raster, das damit eingeblendet wird, ist eine sehr akkurate Ausrichtung aller Elemente möglich.

Bild Arbeitsoberfläche Easel.ly

Arbeitsoberfläche Easel.ly

Nach einer Möglichkeit zum Export sucht man im Menü vergeblich. Für den Export muss die Infografik erst gespeichert werden. Dann kehrt man über die Schaltfläche Home auf den Startbildschirm zurück. Dort werden nun alle erstellten und gespeicherten Infografiken angezeigt. Mit dem Link view / share erreicht man ein kleines Menü, über das die Grafik als JPG  exportiert werden kann. Alternativ erhält man an dieser Stelle einen Weblink oder einen Code zum Einbetten der Grafik.

Fazit: Die Bedienung des Tools ist sehr einfach. Dies liegt aber vor allem auch in den geringen Möglichkeiten, die es bietet. Für einfache Grafiken, die schnell erstellt werden sollen, durchaus geeignet. Für umfangreichere, individuelle Infografiken allerdings kaum ausreichend.

2 Kommentare zu “Grafiken gestalten im Netz – Teil 3: Infografiken erstellen mit Easel.ly

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